Notstromaggregate erden – Ein Leitfaden für mehr Sicherheit
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung und sind KEINE Anleitung zur Selbstinstallation. Die Erdung und Installation von Notstromaggregaten sollte AUSSCHLIESSLICH von qualifizierten und zugelassenen Elektrofachkräften durchgeführt werden. Diese Fachkräfte verfügen über das notwendige Wissen, die Erfahrung und die Werkzeuge, um die Arbeit sicher und in Übereinstimmung mit allen geltenden Vorschriften und Normen auszuführen.
Notstromaggregate sind unverzichtbare Helfer in Zeiten von Stromausfällen. Doch ihre sichere Installation und Nutzung erfordert besondere Aufmerksamkeit, insbesondere was die korrekte Erdung betrifft. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Erdung von Notstromaggregaten.
Wann sollte man ein Notstromaggregat erden?
Die Erdung eines Notstromaggregats ist in den meisten Fällen unerlässlich und sollte immer dann erfolgen, wenn das Aggregat zur Stromversorgung von Gebäuden oder elektrischen Anlagen verwendet wird. Insbesondere in folgenden Situationen ist eine Erdung zwingend erforderlich:
- Bei der Einspeisung in das Hausnetz: Wenn das Aggregat als Ersatz für die normale Netzversorgung dient, muss es geerdet werden, um die Sicherheit des gesamten elektrischen Systems zu gewährleisten.
- Bei Verwendung in Außenbereichen: Steht das Aggregat im Freien, ist die Erdung besonders wichtig, um Potentialunterschiede auszugleichen und Gefahren durch Feuchtigkeit oder Witterungseinflüsse zu minimieren. Eine zusätzliche Erdung des Aggregatgehäuses ist in diesem Fall unerlässlich und auch gesetzlich vorgeschrieben.
- Bei Betrieb von empfindlichen elektronischen Geräten: Eine korrekte Erdung hilft, Störungen und Beschädigungen an sensiblen Geräten zu vermeiden.
- In gewerblichen oder industriellen Umgebungen: Hier gelten oft noch strengere Vorschriften, die eine fachgerechte Erdung unbedingt erforderlich machen.
Lediglich bei sehr kleinen, tragbaren Generatoren, die ausschließlich für den Betrieb einzelner Geräte im Freizeitbereich (z.B. beim Camping) verwendet werden, kann unter Umständen auf eine zusätzliche Erdung verzichtet werden. Im Zweifelsfall sollte jedoch immer eine Fachkraft konsultiert werden, um die Notwendigkeit und korrekte Durchführung der Erdung zu beurteilen.
Grundlagen der Notstromaggregate
Funktionsweise
Notstromaggregate erzeugen ein sogenanntes IT-Netz (Isoliertes Terre). In diesem System sind die stromführenden Teile von der Erde isoliert. Dies hat einen wichtigen Sicherheitsvorteil:
- Ein „erster Fehler“ bedeutet hier, dass ein stromführender Teil unbeabsichtigt mit einem metallischen Gehäuse oder der Erde in Kontakt kommt. In einem IT-Netz fließt in diesem Fall kein gefährlicher Strom, da der Stromkreis nicht geschlossen ist.
- Erst wenn ein „zweiter Fehler“ auftritt, also ein weiterer unbeabsichtigter Kontakt an einer anderen Stelle, könnte ein gefährlicher Stromfluss entstehen.
Warum Erdung wichtig ist
Obwohl Notstromaggregate ein IT-Netz bereitstellen, ist eine fachgerechte Erdung dennoch aus mehreren Gründen unerlässlich. Zum einen ermöglicht sie das Funktionieren bestimmter Schutzeinrichtungen, die für die Sicherheit des gesamten elektrischen Systems wichtig sind. Darüber hinaus spielt die Erdung eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung gefährlicher Potentialunterschiede zwischen dem Aggregat und dem Hausnetz. Diese Unterschiede könnten andernfalls zu unerwünschten und möglicherweise gefährlichen Stromflüssen führen. Schließlich bietet eine korrekte Erdung des Notstromaggregats einen zusätzlichen Schutz für den Fall, dass die reguläre Hauserdung aus irgendeinem Grund unterbrochen sein sollte. Somit trägt die Erdung des Notstromaggregats wesentlich zur Erhöhung der Gesamtsicherheit der elektrischen Installation bei.
Korrekte Durchführung der Erdung
Schritt 1: Sternpunkt des Generators nach außen führen Lokalisieren Sie den Sternpunkt des Generators. Dies ist der gemeinsame Verbindungspunkt der Wicklungen im Generator. Führen Sie diesen Punkt nach außen, indem Sie einen Leiter von diesem Punkt zu einer zugänglichen Stelle am Gehäuse des Aggregats verlegen.
Schritt 2: Verbindung herstellen (bei einfacheren Aggregaten) Bei einfacheren Aggregatmodellen verbinden Sie den Mittelpunktleiter mit dem Schutzleiter und dem Metallgehäuse des Aggregats. Verwenden Sie hierfür einen Leiter mit ausreichendem Querschnitt und stellen Sie sicher, dass alle Verbindungen fest und sicher sind.
Schritt 3: Verbindungsleitung zur Haupterdung verlegen Installieren Sie eine Verbindungsleitung von der Generator-Erdungsschraube zu einem geeigneten Erdungspunkt. Dies kann entweder das Fundament sein, auf dem das Aggregat steht, oder die Hauptpotentialausgleichsschiene des Hauses. Verwenden Sie hierfür einen Kupferleiter mit einem Mindestquerschnitt von 16 mm². Achten Sie darauf, dass die Leitung möglichst kurz und geradlinig verläuft.
Schritt 4: Anschlüsse prüfen und sichern Überprüfen Sie alle Verbindungen auf festen Sitz und Korrosionsfreiheit. Schützen Sie die Anschlüsse gegebenenfalls vor Witterungseinflüssen, insbesondere wenn das Aggregat im Freien steht.
Schritt 5: Erdungswiderstand messen Führen Sie eine Messung des Erdungswiderstands durch, um sicherzustellen, dass die Erdung den geltenden Normen entspricht. Der Wert sollte in der Regel unter 100 Ohm liegen.
Der sichere Betrieb eines Notstromaggregats
Der Betrieb eines Notstromaggregats folgt einem klaren Ablauf, der für Ihre Sicherheit und die Funktionsfähigkeit Ihrer elektrischen Anlagen entscheidend ist. Beginnen Sie damit, alle Sicherungen auszuschalten, bevor Sie von Netz- auf Generatorbetrieb umschalten. Schalten Sie dann die Sicherungen schrittweise wieder ein und beobachten Sie dabei aufmerksam die Leistungsaufnahme.
Während des Betriebs ist es wichtig, die aktuelle Leistung, Spannung und Stromstärke im Auge zu behalten. Achten Sie darauf, die Kapazität Ihres Generators nicht zu überschreiten, um Schäden am Gerät und an Ihren elektrischen Anlagen zu vermeiden.
Wenn die Netzversorgung wiederhergestellt ist, schalten Sie zunächst auf Netzbetrieb um und kontrollieren Sie die Leistung. Lassen Sie den Generator noch eine Weile nachlaufen, bevor Sie ihn vollständig abschalten.
Wichtige Tipps für den sicheren Betrieb
Für einen dauerhaft sicheren Betrieb Ihres Notstromaggregats gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Verwenden Sie möglichst einen einphasigen Generator, da dieser in der Regel günstiger ist und keine Probleme mit Schieflast hat. Installieren Sie einen vierpoligen Notstrom-Umschalter, der auch den Neutralleiter mitschaltet. Dies ist für eine vollständige Trennung vom Netz unerlässlich.
Nutzen Sie für die Einspeisung immer eine fest installierte Einspeisesteckdose. Improvisierte Steckerlösungen sind lebensgefährlich und daher strikt zu vermeiden. Wenn Sie eine Solaranlage besitzen, muss diese vor dem Generatorbetrieb abgeschaltet werden, um Schäden zu vermeiden.
Für die Lagerung des Generators empfiehlt sich die Verwendung von bio-freiem Betriebsstoff wie Aral Ultimate Diesel oder Aspen 4 Benzin. Dies verhindert Probleme wie Dieselpest oder Benzinversetzung. Führen Sie zudem alle zwei bis sechs Monate einen Lastprobelauf durch, um die Funktionsfähigkeit Ihres
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